Podcast
Angehörige, die wir begleiteten, erzählen nach ca. 1 Jahr über ihre Erfahrung mit Tod, Bestattung, Trauer und Abschied. Emotional, aufwühlend und dicht sind die mutigen Erzählungen. Die Reihe wird mit verschiedenen Themen rund um Bestattung ergänzt. Sie finden unseren Podcast auf allen bekannten Podcastkanälen z.B. Spotify und Apple Podcast. Jeden Monat ist eine neue Folge geplant.
Folge 16: Ich muss gleich sterben
Frau Brand und ihre Tochter berichten uns von dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns und Ziehvaters im Frühjahr 2022. Im Krankenhaus sagte Peter noch „Ich muss gleich sterben“ – die darauffolgenden Reanimationsversuche waren erfolglos. Beiden Frauen half die Aufbahrung dabei, diese surreale und unglaubliche Situation etwas besser zu begreifen. Bei der Einäscherung schob die Enkelin den Sarg mit zum Ofen und bei der Trauerfeier dachte Frau Brand, dass ihr Mann sicherlich gerne selber dabei wäre. Auch wenn sie dank Familie, Freunde und Nachbarn nicht alleine ist und manche Kontakte sich nach seinem Tod auch intensiviert haben: Die wichtigste Person ist weg und das Einsamkeitsgefühl bleibt.
Folge 15: Tränen sind okay
Heikes Mutter ist kurz nach ihrem 90. Geburtstag in einem Pflegeheim gestorben. Heike berichtet von ihrem Abschied, der sich für sie stimmig anfühlte und in dem sie alles getan hat, was ihr möglich war. Sie stellt sich die Frage, wo der Geist ihrer Mutter in der Übergangszeit kurz vor dem Tod wohl war und was in einem Körper während des Sterbeprozesses passiert. Besonders traurig war sie, als ihre Tochter am Telefon die Oma gebeten hat, noch auf sie zu warten – aber Oma starb vor der Ankunft der Enkelin. Die Trauerfeier auf dem Friedhof erschien ihr eher wie ein Gartenfest mit der Kirche und heute verbringt sie gerne Zeit an der Grabstelle.
Folge 14: Das Leben war aus ihr gewichen
Als Carens Mutter stirbt, ist das nicht der erste Todesfall in der Familie, aber dennoch ein plötzlicher Tod. Caren ist dabei, als ihre Mutter in den Sarg gelegt wird, trägt sie mit. Und sie geht den Weg mit dem Körper ihrer Mutter mit so weit es geht – sogar bis zum Einäscherungsofen. Bei der Trauerfeier dekoriert sie selber und auch die Urne trägt sie bei der Beisetzung im FriedWald.
Was sie überrascht hat in dem ganze Prozess? Wie sich Verstorbene verändern und dass sie ihrer Mutter angesehen hat, dass das Leben aus ihr gewichen war. Caren kann sich aufgrund ihrer Bestattungserfahrung inzwischen auch mit ihrer eigenen Endlichkeit und vor allem den ökologischen Aspekten einer Bestattung auseinandersetzen.
Folge 13: Für uns ist die Arbeit ein Geschenk
Das Team des trauerraum stellt sich vor, unterhält sich über die Haltung im trauerraum und was hier vielleicht anders gemacht wird als in manchen anderen Bestattungsinstituten. Wir sprechen darüber, wie es ist, bei einer Einäscherung dabei zu sein und warum eine Aufbahrung der verstorbenen Person hilfreich sein kann. Es geht außerdem darum, worin wir Ausgleich zu unserer emotionalen Arbeit finden. Am Ende stellen wir noch eine neue Form der Bestattung vor, die Reerdigung.
Folge 12: Wir können nicht zusammen sterben
Als Herr Noack 2018 nach längerer Krankheit anfing, das Essen zu verweigern, kam die große Familie zusammen und verbrachte seine letzten Tage gemeinsam Zuhause. Frau Noack konnte ihrem Mann sagen, dass die beiden nicht zeitgleich sterben können und dass es für sie in Ordnung ist, wenn er vorgeht. „Wir haben so ein schönes Leben gehabt“ waren ihre ersten Worte nach seinem Tod.
In den vergangenen Jahren sind innerhalb kürzester Zeit elf Menschen verstorben, die ihr nahestanden, darunter ihr Schwiegersohn. Gewöhnt man sich an den Tod? Laut Frau Noack erfährt man dadurch, dass das Sterben zum Leben dazugehört, aber trotzdem jeder Trauerfall anders ist. Ihr ist es wichtig, dass Trauernde ernst genommen werden, sich ihre Zeit nehmen können und alle Möglichkeiten des Abschieds kennen.
Folge 11: Eine bunte Kinderurne
Svenjas Tochter Lotta ist mit sechs Monaten verstorben. Lotta war als Frühgeburt entgegen der Erwartung der Ärzte lebend zur Welt gekommen und hat ihre Eltern nachhaltig verändert. Svenja hat ihre Tochter nach dem Tod selber gewaschen und angezogen, sie über mehrere Tage hinweg immer wieder im trauerraum besucht und sogar die Urne in Lottas Beisein bemalt. Der schrittweise Abschied hat ihr geholfen, die Situation anzunehmen. Die Seebestattung und die Lebensfeier beschreibt Svenja als „traurig, aber schön“. Gespräche über Lotta im privaten Umfeld gestalten sich häufig schwierig, da die Menschen sich nicht trauen, über verstorbene Kinder zu sprechen. Svenja und ihr Mann hingegen sind offener geworden und tauschen sich viel über diese Erfahrung aus.
Folge 10: Suizid nach Seelenkrebs
Svenja ist 27 Jahre, als ihr Mann sich entscheidet, von dieser Welt zu gehen. Sie nannte seine Krankheit „Seelenkrebs“. Eine klassische Trauerfeier gab es aufgrund zahlreicher Konflikte innerhalb der Familie nicht, sondern ein gemeinsames Essen im kleinen Kreis. Svenja hat sich viele kleine Abschiedsmomente alleine und gemeinsam mit anderen wichtigen Menschen geschaffen. Dazu gehören die Aufbahrung und das Ausstreuen der Asche, aber auch Gesang und ein Brieftagebuch an ihren Mann. Heute vertraut Svenja noch mehr auf ihre Intuition und ist in ihrer Spiritualität gewachsen. Außerdem ist die inzwischen selber ausgebildete Trauerbegleiterin und bietet Einzelbegleitungen für Trauernde u. a. nach Suizid an.
Folge 9: Die heilsame Wirkung des Abschieds
Miriam und ihr Vater hatten ein schwieriges Verhältnis. An seinem Sterbebett bringt das spirituelle Interesse, das sie teilen, die beiden näher zueinander. Nach dem Tod des Vaters steht für Miriam nicht der Körper und sein Verbleib im Vordergrund, sondern die Seelenverbindung. An der Bestattung, die in XY durch ein örtliches Bestattungsinstitut stattfindet, ist sie kaum beteiligt. Ein Traum, eine Vision und auch eine Reise ans Meer gehören zu ihren nachträglichen Abschieden, die sie als heilsam beschreibt. Für ihre eigene Trauerfeier kann sich Miriam Musik und Tanz vorstellen, damit sie als Person widergespiegelt wird.
Folge 8: Mensch, du stirbst ja!
Franziskas Ehemann ist 2019 nach zweijähriger Krankheit verstorben. Sie hat ihn in den zwei Jahren zu Arztterminen begleitet, die beiden haben Ausflüge ans Meer gemacht und über seine Bestattung gesprochen. Nachdem er zuhause seine letzten Atemzüge genommen hatte, durfte er dort bleiben, bis sich alle verabschiedet hatten. Bei der Trauerfeier hielt ein Freund die Rede, es wurden Anekdoten geteilt und alle haben gemeinsam gesungen. Die Familie und Freunde, der ambulante Palliativdienst und eine Trauerbegleiterin waren damals wichtige Wegbegleiter für Franziska. Von ihr kann man lernen, die eigenen Pläne nicht auf die lange Bank zu schieben.
Folge 7: Leon, der Löwe ist nun ein Stern
Ingas Sohn Leon starb mit nur 5 Jahren an einem Hirntumor. Sie hat ihn im Moment des Sterbens begleitet und daraus so viel Energie mitgenommen, dass sie anderen Trost spenden konnte. Es gab eine Abschiedsfeier im Krematorium mit lauter Musik, bei der alle gemeinsam den Sarg anmalten. Die Aschekapsel stand einige Tage in Leons Kinderzimmer, sodass sich viele Menschen auch Zuhause von dem kleinen Sonnenschein verabschieden konnten. (Auch die Kindergartenfreunde entwickelten Abschiedsrituale und verabschiedeten Leon am Ende seiner Kindergartenzeit – ein halbes Jahr nach seinem Tod – mit einem Luftballon mit guten Wünschen in den Himmel.) Durch ihren Verlust konnte Inga alte Muster aufbrechen und hat keine Angst mehr vor dem Tod, sondern kann ihn aushalten.
Folge 6: Ich hatte mal einen Bruder
In dieser Folge nimmt Frau Kristek uns mit in ihre Erinnerungen an den Suizid ihres Vaters vor mehr als 25 Jahren und an den Suizid des Bruders 2018. Beim Tod des Vaters war sie ein Teenager, in der Familie gab es keinen Raum für Austausch oder gemeinsame Trauer und auch das Umfeld bot keine Unterstützung an. Als der Bruder starb war klar, dass diese Sprachlosigkeit enden musste. In dieser Zeit konnte dann vieles gleichzeitig da sein: Fassungslosigkeit, Schmerz und Lachen – und Austausch mit tollen Menschen. Heute spürt Frau Kristek wieder Freude am Leben und spricht mit ihrer Tochter und anderen Menschen über das vermeintliche Tabuthema Suizid.
Folge 5: Ein zartes Pflänzchen
10 Jahre nach dem Verlust seiner Ehefrau erzählt Markus uns von seinen Erfahrungen. Die beiden waren gemeinsam mit ihrer 14 Monate alten Tochter in Thailand, als Markus Frau am Dengue-Fieber stirbt. Heute ist die gemeinsame Tochter 12 Jahre alt und stellt Fragen über ihre Mutter. Markus berichtet vom weggebrochenen Fundament und großer Anstrengung, aber auch von viel Unterstützung, neu entdeckter Kreativität und einem Pflänzchen, das ganz langsam wieder gewachsen ist.
Folge 4: Ich bin gesegnet
Heute ist Thurid unser Gast. Sie erzählt von der lehrreichen Zeit, als Ihr Ehemann verstarb und kurz darauf ihr neuer Partner. Sie spricht von Kälte und Wärme, vom Zerbrechen und Zusammenpuzzlen, von einem veränderten Blick aufs Leben und, dass beide beim Kochen um sie herum sind. Jetzt versucht sie, ihr Leben vom letzten Atemzug aus zu denken.
Folge 3: Der Weg entsteht beim Gehen
Dieses Mal hören wir die berührende Erzählung einer Familie, in der der Vater gestorben ist. Ein fitter Handballer, mitten im Leben, muss seine Ehefrau und drei Kinder wegen einer Krebserkrankung verlassen. Sie erzählen über die Grabstellensuche, den Tod zu Hause und wie sie die Einäscherung erlebt haben. Wie sich im Laufe der Zeit alles fügt und jedes Gefühl willkommen ist. Sogar eine neue Partnerschaft der Mutter kündigt sich an.
Folge 2: Auf hoher See
Unter dem Titel “Auf hoher See”, erzählt eine Frau über den Verlust ihres Ehemannes, einem Kapitän. Er war in seinem langem Berufsleben regelmäßig für mehrere Monate auf See. Wenn er weg war, musste sie sich immer wieder aufs Alleinsein einstellen. Diese Erfahrung half ihr in der Trauer und der schweren Zeit nach seinem Tod.
Folge 1: Zwei Todesfälle in kurzer Zeit – und so unterschiedlich
Wir freuen uns sehr über die 1. Folge von unserem neuen Podcast “Trauergeschichten”. Unter dem Titel “Zwei Todesfälle in kurzer Zeit – und so unterschiedlich”, erzählt eine Frau über den Verlust ihrer Frau und ihrer Mutter in wenigen Wochen. Dabei erlebte sie die Art und Weise des Abschieds so schmerzvoll unterschiedlich.