Seebestattung

Das Meer als letzte Ruhestätte

Immer wieder erzählen uns Menschen, wie sehr sie sich dem Meer verbunden fühlen – das Meer als Kraft- oder Sehnsuchtsort verstehen. Da liegt es nahe, für nach dem Tod als Ort der letzten Ruhe ebenfalls das Meer zu wählen. Bei unserer geografischen Nähe zur Nordsee bieten sich oft Seebestattungen mit den Abfahrtsorten Cuxhaven, Bremerhaven, Hooksiel oder Harlesiel an. Beisetzungen auf der Ostsee (bspw. ab Travemünde) oder in anderen internationalen Gewässern sind aber natürlich ebenso möglich.

Eine Bestattung auf See wird von Reederein durchgeführt, die unterschiedliche Formen von Seebestattungen anbieten.

Zum einen gibt es die Möglichkeit, wie auf einem Friedhof eine Trauerfeier vor der eigentlichen Beisetzung auf See abzuhalten. Hierfür bieten die Reedereien auf ihren Schiffen genügend Platz für bis zu 100 Personen (je nach Reederei und Schiff) an, um gemeinsam an Bord dem verstorbenen Menschen zu gedenken. 

Möchten die Angehörigen einer verstorbenen Person eine kostengünstige Bestattung oder bei der Beisetzung nicht dabei sein, gibt es die Möglichkeit eine stille Seebestattung (auch „stille Beisetzung“ oder „anonyme Seebestattung“ genannt) durchzuführen. Hierbei fahren in regelmäßigen Abständen die Reedereien an die Beisetzungorte und setzen mehrere Urnen in würdevollem Rahmen nacheinander bei.

Darüber hinaus bieten die Reederein regelmäßig Gedenkfahrten zu den Beisetzungsorten auf Nord- und Ostsee an.

Voraussetzung für eine Urnenbeisetzung auf See ist die Einäscherung der verstorbenen Person in einem Krematorium und dass für die Asche eine wasserlöslichen Seeurne verwendet wird (bspw. aus Muschelkalk, Papier oder Kohle).

Ablauf einer Seebestattung

Bei einer begleiteten Seebestattung treffen sich die Angehörigen und Trauergäste im Hafen des jeweiligen Abfahrtsortes der Reedereien. Nach dem Ablegen des Schiffes führt die Fahrt in ein Gebiet, in dem nicht gefischt oder Wassersport betrieben werden darf. Dieser Gebiet befindet sich außerhalb der Dreimeilenzone. Nach der Ankunft in dem für die Bestattung vorgesehenen Seegebiet, kann die Zeremonie beginnen. Diese kann genauso gestaltet werden, wie eine Trauerfeier an Land auf einem Friedhof bei einer klassichen Erdbestattung oder Feuerbestattung. Es können Worte gesprochen und Musik gehört werden, je nach den Wünschen der verstorbenen Person oder der An- und Zugehörigen. Bevor der Kapitän die Urne ins Wasser ablässt, wird die Flagge des Schiffes auf Halbmast gesetzt und die Schiffsglocke geläutet.

Nach dem Ablassen der Urne auf die Wasseroberfläche, schwimmt diese ein paar Minuten und beginnt sich mit Wasser zu füllen. Dann sinkt die Urne langsam Richtung Meeresgrund und löst sich auf. So wird die Asche der verstorbenen Person sanft dem Meer übergeben. Aus ökologischen Gründen sind Gedenkkränze oder ähnlicher Grabschmuck nicht erlaubt. Stattdessen können aber einzelne Blumen oder Blütenblätter ausgestreut werden. 

Die Angehörigen bekommen zu einem späteren Zeitpunkt einen Nachweis über die durchgeführte Seebestattung mit einer Seekarte und den Koordinaten an denen die Beisetzung stattgefunden hat.

Kosten einer Seebestattung

Die Kosten einer begleiteten Seebestattung, also einer Beisetzung auf See im Beisein der Angehörigen liegen je nach Reederei und Region bei ab 1.500 €. Bei einer unbegleiteten Seebestattung fallen je nach Reederei und Region Kosten ab 500 € an.

Die aufgeführten Kosten beinhalten nicht die Kosten für die Organistation der Bestattung, etwaige Abschiednahmen, die Einäscherung, eine Trauerfeier, eine:n Trauerredner:in oder eine Begleitung der Beisetzung auf See durch uns. Informieren Sie sich auch gern über unsere Kostenübersicht oder sprechen Sie uns im Rahmen einer Bestattungsvorsorge an.

Blickwinkel (ökologische) Nachhaltigkeit

Bei jeder Bestattungsart gibt es aus Sicht der Nachhaltigkeit Vor- und Nachteile. 
Auch wenn bei der Wahl der Bestattungsart der Wunsch der Verstorbenen oder der Angehörigen oft mehr im Fokus steht (stehen sollte) als die Größe des ökologischen Fußabdrucks, halten wir es für wichtig, die Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu benennen.

Die ökologischen Aspekte rücken auch bei den Reederein immer mehr in den Fokus. So werden ältere Schiffsmotoren umgerüstet oder bei Neuanschaffungen werden Schiffe mit geringeren Emissionen gewählt.

Nichtsdestotrotz entstehen bei der Fahrt auf See CO²-Emissionen, welche bei Bestattungen an Land nicht anfallen würden. Darüber hinaus ist für eine Seebestattung eine Kremation der verstorbenen Person Vorraussetzung. Somit entstehen durch die notwendige Einäscherung und bei den Überführungsfahrten in ein Krematorium sowie zurück zum Bestattungsinstitut höhere CO²-Emissionen als bei einer Erdbestattung. Zu den bei Einäscherungen entstehenden Emissionen, lesen Sie gern unter Feuerbestattung mehr dazu.