Feuerbestattung
Bei einer Feuerbestattung werden die verstorbenen Menschen in einem Krematorium eingeäschert. Dies kann nur mit einer Willenserklärung des verstorbenen Menschen geschehen, welche dieser zu Lebzeiten zumindest verbal geäußert haben muss.
Der Prozess der Einäscherung (ugs. Verbrennung) der verstorbenen Person wird Kremation oder Kremierung genannt und auch bei Einäscherungen muss ein Sarg verwendet werden, da dieser für die Einäscherung der verstorbenen Person nötig ist.
Zweite Leichenschau
Bei der ersten Leichenschau wird der Totenschein ausgestellt. Dies ist Aufgabe der Ärztin / des Arztes die / der den Tod feststellt. Im Gegensatz zur Erdbestattung muss, bevor die Einäscherung erfolgen kann, eine zweite ärztliche Untersuchung an der verstorbenen Person stattfinden. Die Untersuchung, auch Leichenschau genannt, wird durch eine Amtsärztin / einen Amtsarzt durchgeführt. Diese:r prüft noch einmal, ob es Anzeichen für eine nicht natürliche Todesursache gibt.
Krematorium
Für die Einäscherungen arbeiten wir mit der Feuerbestattungen Verden r. V. zusammen. Im dortigen Krematorium können, falls gewünscht, die Angehörigen vor der Einäscherung in einem extra Raum am Sarg in Ruhe Abschied nehmen. Anschließend können sie den Weg des Sarges zum Einäscherungsofen mitgehen und dabei sein, wenn der Sarg in den Ofen einfährt. Somit wird den Angehörigen ermöglicht ihre Verstorbenen auf der letzten Reise wortwörtlich zu begleiten und den Abschied für sich greifbarer zu machen.
Bevor der Sarg in den Einäscherungsofen einfährt, wird auf den Sarg ein Schamottstein gelegt. Dieser Stein bleibt während des Einäscherungsprozess erhalten und verbleibt im Anschluss bei der Asche. In den Schamottstein ist eine Identifikationsnummer graviert, welche eine fortlaufende Identifizierung der Asche nach der Einäscherung ermöglicht. Der gesamte Prozess dauert ca. 60 bis 90 Minuten.
Särge
Die für die Einäscherung verwendeten Särge sind im Vergleich zu den Erdsärge ein wenig leichter in ihrer Konstruktion und verfügen zum Beispiel über keine zusätzlichen Griffe an den Längsseiten. Die sog. „Einäscherungssärge“, die wir standardmäßig verwenden, werden aus unbehandeltem Kiefern- oder Pappelholz gefertigt und mit Leinen- oder Baumwollstoff ausgeschlagen.
Individuellen Wünschen der Angehörigen bei der Auswahl eines Sarges kommen wir selbstverständlich ebenfalls nach.
Aschekapseln und Schmuckurnen
Nach der Einäscherung wird die Asche der verstorbenen Person in eine sog. Aschekapsel gefüllt. Diese kann wahlweise mit oder ohne weitere Überurne / Schmuckurne beigesetzt werden.
Sie haben die Möglichkeit zwischen den folgenden drei Aschekapseln zu wählen. Alle drei sind in unserer Pauschale für die Bestattungsgrundleistungen enthalten.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit eine so genannte Schmuck- oder Überurne zu verwenden. Urnen werden in unterschiedlichen Formen und aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Im folgenden finden Sie eine kleine Auswahl an Urnen, die allesamt aus natürlichen Materialien bestehen und somit biologisch abbaubar sind. Diese und noch mehr haben wir in der Ausstellung in unseren Räumlichkeiten.
Weitere Urnen finden Sie hier:
Bei einer Bestellung beträgt die Lieferzeit i. d. R. 24 bis 48 Stunden.
Beisetzungsmöglichkeiten
Die Beisetzung der Urne kann anschließend auf einem städtischen oder kirchlichen* Friedhof in einem Urnengrab stattfinden. Hierfür stehen je nach Friedhof Urnengräber (Einzel-, Familien- oder halb-/ anonyme Gemeinschaftsgräber), ein Kolumbarium (Riensberg) oder Urnenmauern (Buntentor oder Osterholz) zur Wahl.
Im Gegensatz zur Erdbestattung gibt es für eine Urnenbeisetzung außerdem alternative Möglichkeiten. Diese sind eine Beisetzung in einem Bestattungswald oder auf See.
Darüber hinaus ist es in Bremen unter bestimmten Voraussetzungen möglich die Asche eines verstorbenen Menschen an bestimmten Orten auszustreuen.
*bei kirchlichen Friedhöfen muss i. d. R. die verstorbene oder eine zugehörige Person Mitglied der jeweiligen Kirchen/-gemeinde (gewesen) sein. Über Ausnahmen entscheidet die zuständige Gemeinde des jeweiligen Friedhofs.
Die Planung und Organisation der Feuerbestattung (Termin der Einäscherung, Trauerfeier, Art und Ort der Beisetzung) sprechen wir gerne gemeinsam mit Ihnen durch. Um die Terminabsprachen mit der Friedhofsverwaltung kümmern wir uns.
Kosten einer Feuerbestattung
Die Kosten für unsere standardmäßigen Einäscherungssärge sind in unserer Pauschale für die Bestattungsgrundleistungen enthalten. Bei individuellen Wünschen kommen hier weitere Kosten hinzu.
Für die Einäscherung im Krematorium kommen 500,- € bzw. 750,- € hinzu.
Bei einer Beisetzung auf einem Friedhof liegen die Friedhofsgebühren für die Grabstelle je nach Lage und Art bei ab 961,- € und für die Beisetzung einer Urne bei 230,- €.
Mit dem „Erwerb der Grabstelle / Grabstätte“ erwerben Sie die Nutzungsrechte für eine Laufzeit von 20 Jahren. Sollte innerhalb dieser Frist eine weitere Beisetzung auf der Grabstelle stattfinden (gilt nur bei zweischichtigen Grabstellen oder bei Grabstellen für mehr als einen Sarg), verlängert sich das Nutzungsrecht automatisch und es kommen Gebühren für die Verlängerung des Nutzungsrechts hinzu.
Darüber hinaus kommen noch Kosten für einen Grabstein und ggf. für die spätere Grabpflege hinzu. Diese sind u. a. von dem jeweiligen Stein und der gewünschten Größe abhängig. Für weitere Fragen zu Grabsteinen, sprechen Sie bitte direkt eine Grabsteinhauerei an. Wir können Ihnen folgende Steinmetzin in Bremen empfehlen:
Die aufgeführten Kosten beinhalten nicht die Kosten für die Organistation der Bestattung, etwaige Abschiednahmen, eine Trauerfeier, eine:n Trauerredner:in oder eine Begleitung der Beisetzung durch uns und beziehen sich auf eine Grabstelle auf einem städtischen Friedhof in Bremen. Mehr Informationen finden Sie in der offiziellen Gebührenordnung für die stadteigenen Friedhöfe in Bremen. Informieren Sie sich auch gern über unsere Kostenübersicht oder sprechen Sie uns im Rahmen einer Bestattungsvorsorge an.
Blickwinkel (ökologische) Nachhaltigkeit
Bei jeder Bestattungsart gibt es aus Sicht der Nachhaltigkeit Vor- und Nachteile.
Auch wenn bei der Wahl der Bestattungsart der Wunsch der Verstorbenen oder der Angehörigen oft mehr im Fokus steht (stehen sollte) als die Größe des ökologischen Fußabdrucks, halten wir es für wichtig, die Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit zu benennen.
Seit Einführung der Feuerbestattungen wurden rund 160 Krematorien in Deutschland gebaut (Stand 2024, Aeternitas). Beim Bau dieser wurden Energie und Rohstoffe benötigt und Instandhaltungsarbeiten sowie Erweiterungen oder Rückbauten kosten ebenfalls Zeit, Geld und Ressourcen und verursachen (wie alle Bauarbeiten) Emissionen. Bei der Betrachtung von ökologischen Aspekten sollte dies zumindest genannt werden, da für Erdbestattungen keine extra Gebäude gebaut werden mussten/müssen und somit keine Emissionen für Ressourcen und Bauarbeiten anfallen.
Die Einäscherungsöfen des Krematoriums in Verden werden mithilfe von fossilen Energieträgern wie Erd- oder Flüssiggas auf Temperaturen von gesetzlich vorgeschriebenen 750 – 850 Grad aufgeheizt. Im Laufe des Einäscherungsprozesses steigt die Temperatur, je nach Betrieb, auf bis zu 1.300 Grad. Je Einäscherung werden dabei ca. 3 m³ Gas benötigt und 7,5 kg CO₂-Emissionen verursacht. Darüber hinaus entsteht während des Prozesses Feinstaub, welcher über Filterungsanlagen aufwendig abgesondert und in Bindemittel aufgefangen werden muss, damit dieser nicht in die Umwelt gelangt. Das genutzte Bindemittel muss als Sondermüll (ca. 0,5 l je Einäscherung) gelagert werden. Der Strombedarf wird aus 100 % Öko-Strom gedeckt.
Ein weiterer Aspekt bei Feuerbestattungen sind die zusätzlichen Fahrten, die getätigt werden müssen, um die verstorbenen Personen zum Krematorium zu bringen und die Asche im Anschluss an die Einäscherung wieder abzuholen.
Wer sich noch mehr zu den ökologischen Aspekten der unterschiedlichen Bestattungsarten informieren möchte, dem können wir folgende Artikel nahelegen:
- Willy Hilling von der Feuerbestattungen Verden r. V. sprach im August 2022 über die o. g. Aspekte einer Einäscherung und die Arbeit eines Krematoriums
- Beitrag vom Bayerischen Rundfunk der die nachhaltigen Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten diskutiert
Anmerkung: die im Artikel genannte Kompostierung als weitere Bestattungsart ist in der Zwischenzeit nun auch in Form der Reerdigung in Deutschland möglich.
Die Begriffe „Bestattung“ und „Beerdigung“ sowie „Bestattungsinstitut“ und „Beerdigungsinstitut“ sind im deutschen Sprachgebrauch synonym verwendbar. Wir verwenden vorrangig die Formulierung „Bestattung“ und „Bestattungsinstitut“.