Erdbestattung
Bei einer Erdbestattung werden die Verstorbenen in einem Sarg in einer Tiefe von 1,80 m bzw. 2,40 m beigesetzt. In Bremen ist dies auf allen städtischen und kirchlichen Friedhöfen (außer in Buntentor und partiell in Riensberg) möglich. Die Planung und Organisation der Erdbestattung (Gestaltung der Trauerfeier, Ort der Beisetzung) sprechen wir gerne gemeinsam mit Ihnen durch. Um die Terminabsprachen mit der Friedhofsverwaltung kümmern wir uns.
Särge
Für eine Erdbestattung werden Särge verwendet, die ausreichend stabil gebaut sind, um die Gewichtskraft der Erde auszuhalten, sog. „Erdsärge“. Diese verfügen über sechs Griffe an den Längsseiten, an denen die Sargträger den Sarg zum Grab tragen können.
Die Erdsärge, die wir standardmäßig verwenden, werden aus unbehandeltem Kiefernholz gefertigt und mit Leinen- oder Baumwollstoff ausgeschlagen.
Individuellen Wünschen der Angehörigen bei der Auswahl eines Sarges kommen wir selbstverständlich ebenfalls nach.
Weitere Särge finden Sie hier:
Kosten einer Erdbestattung
Die Kosten für unsere standardmäßigen Erdsärge sind in unserer Pauschale für die Bestattungsgrundleistungen enthalten. Bei individuellen Wünschen kommen ggf. Kosten hinzu.
Bei einer Erdbestattung liegen die Friedhofsgebühren für die Grabstelle je nach Lage und Art bei (ab) 1300 € und für die Beisetzung eines Sarges bei (ab) 1031,- €.
Mit dem Erwerb der Grabstelle erhalten Sie die Nutzungsrechte für eine Laufzeit von 25 Jahren. Sollte innerhalb dieser Frist eine weitere Beisetzung auf der Grabstelle stattfinden (sofern in der Grabstelle Platz für weitere Särge oder Urnen ist), verlängert sich das Nutzungsrecht um weitere 20 oder 25 Jahre und es kommen Gebühren für die Verlängerung des Nutzungsrechts hinzu.
Darüber hinaus kommen Kosten für einen Grabstein und ggf. für die spätere Grabpflege hinzu. Diese sind u. a. von dem jeweiligen Stein und der gewünschten Größe abhängig. Für weitere Fragen zu Grabsteinen, sprechen Sie bitte direkt eine Grabsteinhauerei an. Wir können Ihnen folgende Steinmetzin in Bremen empfehlen:
Die aufgeführten Kosten beinhalten nicht die Kosten für die Organistation der Bestattung, etwaige Abschiednahmen, eine Trauerfeier, eine:n Trauerredner:in oder eine Begleitung der Beisetzung durch uns. Die Kosten beziehen sich auf eine Grabstelle für Menschen größer als 100 cm auf einem städtischen Friedhof in Bremen. Mehr Informationen finden Sie in der offiziellen Gebührenordnung für die stadteigenen Friedhöfe in Bremen. Informieren Sie sich auch gerne über unsere Kostenübersicht oder sprechen Sie uns im Rahmen einer Bestattungsvorsorge an.
Blickwinkel (ökologische) Nachhaltigkeit
Bei jeder Bestattungsart gibt es aus Sicht der Nachhaltigkeit Vor- und Nachteile.
Auch wenn bei der Wahl der Bestattungsart der Wunsch der Verstorbenen oder der Angehörigen oft mehr im Fokus steht (stehen sollte) als die Größe des ökologischen Fußabdrucks, halten wir es für wichtig, die Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu benennen.
Bei einer Erdbestattung wird davon ausgegangen, dass sich die Körper der Verstorbenen bei einer Ruhezeit von 20 bis 30 Jahren vollständig zersetzen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich allerdings die Bodenbeschaffenheit (Feuchtigkeit, Sauerstoffgehalt etc.) auch auf den Friedhöfen Bremens durch den Klimawandel verändert. Dadurch kann es zu Verwesungsstörungen an den Körpern der Verstorbenen kommen. So können beispielsweise auf dem Friedhof Buntentor keine Erdbeisetzungen mehr vorgenommen werden und auf dem Friedhof Riensberg sind nicht überall Erdbeisetzungen möglich.
Neben dem Umweltbedingungen haben noch andere Aspekte Einflüsse auf die Verwesungsprozesse. Es lohnt sich ein Blick auf die Kleidung der verstorbenen Person. Für uns fühlt es sich natürlich an, dass die Verstorbenen auf ihrer letzten Reise so gekleidet sind, wie sie sich auch zu Lebzeiten wohl gefühlt haben. Heutzutage finden sich allerdings in vielen Kleidungsstücken Kunstfasern wieder, welche insbesondere bei einer Erdbeisetzung problematisch sein können. Kleidung mit hohem Kunststoffanteil kann zu Verwesungsstörungen an den Körpern der Verstorbenen führen, da diese eine Art künstliche Schutzschicht darstellen und den für die Verwesung benötigten Sauerstoff und Feuchtigkeit von den Körpern abhalten. Darüber hinaus stellt kunststoffhaltige Kleidung eine Belastung für das Erdreich dar, da sich der Kunststoff nicht vollständig zersetzt, sondern in immer kleinere Teile zerfällt und in Form von Mikroplastik übrig bleibt.
Wir beraten Sie gerne bei der Wahl der Kleidung für Ihre verstorbenen Person.
Särge aus Harthölzern wie Eiche oder Esche hemmen aufgrund ihrer hohen Dichte den für die Verwesung notwendigen Sauerstoffaustausch zwischen dem Sarginneren und dem Erdreich. Innenausschläge aus Kunstfasern erschweren zusätzlich den Verwesungsprozess und verbleiben später als Mikroplastik in der Erde, da sie oftmals nicht biologisch abbaubar sind.
Standardmäßig verwenden wir Erdsärge aus unbehandeltem Kiefern- oder Pappelholz. Kiefer und Pappel sind Weichhölzer und somit aus Sicht einer ökologischen Bestattung weniger problematisch. Unsere Särge beziehen wir i. d. R. von einem lokalen Anbieter (max. 30 km), welcher das Holz für die Särge aus Polen importiert.
Die Ausschläge im Inneren unserer Särge sowie Kissen und Decken sind aus 100 % Baumwolle.
Darüber hinaus ermöglicht das unbehandelte Holz eine einfache und individuelle Gestaltung der Särge durch die Angehörigen z. B. durch Bemalen oder Bekleben, falls dies gewünscht ist.
Individuelle Wünsche bei der Sargauswahl erfüllen wir ebenfalls gerne.
Bei der Betrachtung von Erdbestattungen sollte nicht vergessen werden, dass unsere Körper zu Lebzeiten voll von nützlichen Nährstoffen (Phosphor, Eisen, Zink etc.) und Mikroorganismen sind und diese nach unserem Tod durch den Verwesungsprozess in die Erde auf den Friedhöfen gelangen. Da dort die Vegetation von diesen Nährstoffen profitiert, dienen unsere Körper nach dem Tod also als eine Art Dünger.
Wer sich noch mehr zu den ökologischen Aspekten der unterschiedlichen Bestattungsarten informieren möchte, dem können wir folgende Artikel nahelegen:
- Willy Hilling von der Feuerbestattungen Verden r. V. sprach im August 2022 über die o. g. Aspekte einer Einäscherung und die Arbeit eines Krematoriums
- Beitrag vom Bayerischen Rundfunk der die nachhaltigen Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten diskutiert
Anmerkung: die im Artikel genannte „Kompostierung“ als weitere Bestattungsart ist in der Zwischenzeit nun auch in Form der Reerdigung in Deutschland möglich.
Die Begriffe „Bestattung“ und „Beerdigung“ sowie „Bestattungsinstitut“ und „Beerdigungsinstitut“ sind im deutschen Sprachgebrauch synonym verwendbar. Wir verwenden vorrangig die Formulierung „Bestattung“ und „Bestattungsinstitut“.