Die Geoökologin Sigrid Tinz erklärt, warum Ökologie und Pietät wunderbar zusammenpassen und wie Artenvielfalt auf unseren Friedhöfen gefördert werden kann.
„Der Friedhof lebt! Orte für Artenvielfalt, Naturschutz und Begegnung“ von Sigrid Tinz ist 2021 im pala-verlag erschienen. Die Autorin beschreibt ihr Buch als einen Reisebericht, der dank ihrer zahlreichen Besuche unterschiedlicher deutscher Friedhöfe entstanden ist.
Das Buch richtet sich an Alltagsfriedhoffans und Menschen, die sich den Themen Tod oder Natur nahe fühlen. Tinz startet mit Friedhofsvokabular wie z. B. Ruhefristen und Grabarten, das sie verständlich und interessant erklärt. Es werden Tierarten benannt, die sich auf dem Friedhof wohlfühlen; dann folgen zahlreiche Tipps, wie wir Besucher dafür sorgen können, dass die Lebensräume auf dem Friedhof noch schöner und artenreicher werden. Außerdem empfiehlt die Autorin Friedhöfe, die sie besonders beeindruckt haben. Welche zwei Bremer Friedhöfe wohl dazugehören?
Tinz verliert trotz ihres Fokus auf die Natur und das Leben den eigentlichen Zweck der Friedhöfe nicht aus den Augen: die Ruhe der Toten. Sie spricht sich nicht für oder gegen den Friedhofszwang aus, sondern plädiert dafür, den Lebensraum Friedhof möglichst menschen-, tier- und pflanzenfreundlich zu gestalten. „Der Friedhof lebt!“ lädt durch offene Worte ein, sich auch mit der eigenen Bestattung auseinanderzusetzen.