Wald- und Baumbestattung
Es gibt viele Menschen, denen eine naturverbundene Lebensweise sehr wichtig ist. Aber nicht nur zu Lebzeiten, sondern auch nach dem Tode kann dies eine Rolle spielen. So erleben wir immer wieder, dass Menschen für sich selbst (oder für ihre Angehörigen) nach dem Tod einen Bezug zur Natur suchen, der über die klassische Grabstätte auf einem Friedhof hinausgeht.
Bestattungen unter Bäumen sind für immer mehr Menschen eine besonders natürliche Bestattungsart, da symbolisch der Kreislauf des Lebens geschlossen wird: Wir gehen zurück in die Erde aus der wir entstanden sind.
Eine Baumbestattung oder auch Waldbestattung – beide Begriffe werden oft synonym verwendet – stellen eine mögliche Alternative zu einer Urnenbeisetzung auf einem Friedhof (oder einer Seebestattung) dar. Beides meint die Beisetzung einer biologisch abbaubaren Urne in der Nähe des Wurzelwerks eines Baumes, und stellt eine Form der Feuerbestattung dar. Eine Bestattung mit Sarg ist in den meisten Fällen schwierig, da ein Sarg zu viel Platz benötigen würde.
Mit einer Baumbestattung wird meist eine Beisetzung der Urne unter einem Baum bezeichnet, unabhängig davon ob der jeweilige Baum auf einem Friedhof oder in einem dafür vorgesehenen Bestattungswald steht.
Von einer Waldbestattung wird gesprochen, wenn die Asche des verstorbenen Menschen in einem Bestattungswald beigesetzt wird.
Ablauf einer Baumbestattung auf einem Friedhof
Baumbestattungen können in Bremen auf ausgewählten städtischen Friedhöfen in einem Baumgrab stattfinden. Je nach Wahl der Grabstelle kommen dafür der Waldfriedhof in Blumenthal oder die Friedhöfe in Aumund, Hemelingen, Mahndorf, Osterholz oder Walle in Frage.
Eine Baumbestattung in einem Baumgrab läuft genauso ab wie eine Urnenbeisetzung in einer konventionellen Grabstelle. Vor der Beisetzung kann eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle oder an einem anderen Ort stattfinden.
Ablauf einer Waldbestattung
Bei einer Waldbestattung wird die Urne nach der Einäscherung im Krematorium in einem Bestattungswald beigesetzt. Dafür geeignete Wälder werden deutschlandweit meist von den Anbietern FriedWald und Ruheforst betreut. Darüber hinaus gibt es in vielen Regionen privat geführte Begräbniswälder.
Im Bremer Umland (~50 km) gibt es drei Bestattungswälder, in denen biologisch abbaubare Urnen unter den Bäumen beigesetzt werden können. Dies sind die FriedWälder in der Bremer Schweiz (zwischen Schwanewede und Osterholz-Scharmbeck) und in Hasbruch (bei Hude) sowie der RuheForst in Kirchlinteln bei Verden (Aller).
Ein Baum oder ein Grabplatz (FriedWald spricht von einem „Platz am Baum“) in einem Bestattungs- oder Begräbniswald kann meist wie eine Grabstelle auf einem Friedhof bereits zu Lebzeiten erworben werden. Somit haben Menschen, die sich bereits mit der Frage beschäftigen, wo sie ihre letzte Ruhe finden wollen, die Möglichkeit einen Ort zu finden, der nicht nur für sie selbst zu einem Bezugspunkt im Leben wird, sondern nach ihrem Tod ebenso für ihre Angehörigen.
Wenn die Wahl der letzten Ruhestätte auf einen Platz an einem Baum fällt, gibt es wie bei einer Urnenbeisetzung auf einem Friedhof die Möglichkeit vor der eigentlichen Beisetzung in den Wäldern eine Trauerfeier abzuhalten. Hierfür gibt es in den Wäldern in der Regel Abschiedsplätze, an denen alle Gäste, die an der Bestattung teilnehmen, zusammenkommen können. Im Anschluss an die Feier begleiten die Angehörigen und wenn gewünscht auch die Gäste, die Urne für die Beisetzung zum jeweiligen Baum.
Gibt es keine Feier im Wald, finden sich alle Angehörigen und Gäste direkt an einem vorab vereinbarten Treffpunkt ein und gehen von dort aus zum Baum.
Für die Gestaltung der Beisetzungszeremonie gibt es kaum Beschränkungen. Einzig Grabschmuck ist in der Regel in den Bestattungswäldern nicht erlaubt, da nichts in das Ökosystem Wald hineingebracht werden soll, was dort nicht heimisch ist. Etwaige Ausnahmen müssen dabei vorher mit den jeweilig zuständigen Förster:innen abgesprochen werden.
Die gesamte Zeit im Wald werden die Angehörigen und Gäste von eine:r Förster:in und, falls gewünscht, einem/einer Bestatter:in begleitet.
Da es allein schon aufgrund des fehlenden Platzes keine Grabsteine gibt, werden in der Regel kleine Namenstafeln an die Bäume angebracht. Die Beschriftung können die Angehörigen oft selbst bestimmen.
Kosten einer Baumbestattung auf einem Friedhof
Bei einer Baumbestattung auf einem Friedhof liegen die Friedhofsgebühren für die Grabstelle je nach Lage und Art bei mindestens 1800 € und für die Beisetzung bei 230 €. Da bei Baumgräbern keine individuelle Grabpflege möglich ist, fallen hierfür auch keine weiteren Kosten an.
Je nach gewählter Grabstelle gibt es die Möglichkeit einen Grabstein aufzustellen. Die Kosten hierfür sind u. a. von dem jeweiligen Stein und der gewünschten Größe abhängig. Für weitere Fragen zu Grabsteinen sprechen Sie bitte direkt mit der Friedhofsverwaltung und einer Grabsteinhauerei Ihrer Wahl. Wir können Ihnen folgende Steinmetzin in Bremen empfehlen:
Die aufgeführten Kosten beinhalten nicht die Kosten für die Organisation der Bestattung, etwaige Abschiednahmen, die Einäscherung, eine Trauerfeier, eine:n Trauerredner:in oder eine Begleitung der Beisetzung durch uns und beziehen sich auf eine Grabstelle auf städtischen Friedhöfen in Bremen. Die offizielle Gebührenordnung für die stadteigenen Friedhöfe in Bremen finden Sie hier. Informieren Sie sich auch gern über unsere Kostenübersicht oder sprechen Sie uns im Rahmen einer Bestattungsvorsorge an.
Kosten einer Waldbestattung
Bei einer Waldbestattung hängen die Gebühren für die Grabstelle von der betreibenden Institution des jeweiligen Waldes ab. Außerdem richten sich die Kosten nach der Art der Grabstelle (Gemeinschafts- oder Einzel-/Familienbaum) und dem Standort und Alter des Baumes.
So kostet beispielhaft ein Platz an einem Gemeinschaftsbaum in den FriedWäldern mindestens 590 € und ein eigener Baum für eine oder mehrere Personen mindestens 2900 €. Für die Beisetzung der Urne kommen Gebühren in der Höhe von 450 € dazu. Die Erstellung und Anbringung der Namenstafeln kosten aktuell ca. 30 € (je nach Gestaltung der Tafeln).
Bei einer Bestattung in einem Wald wird die Grabpflege dem Wald selbst überlassen. Daher dürfen bspw. keine Blumen gepflanzt werden. Das zuständige Forstamt trägt in Form von Baumpflegearbeiten für den Baumbestand Sorge. Diese Kosten sind in den Platz- bzw. Baumkosten enthalten.
Die aufgeführten Kosten beinhalten nicht die Kosten für die Organisation der Bestattung, etwaige Abschiednahmen, die Einäscherung, eine Trauerfeier, eine:n Trauerredner:in oder eine Begleitung der Beisetzung durch uns und beziehen sich auf eine Grabstelle in Bestattungswäldern von FriedWald®. Weitere Informationen zu den Kosten von FriedWald®. Informieren Sie sich auch gern über unsere Kostenübersicht oder sprechen Sie uns im Rahmen einer Bestattungsvorsorge an.
Blickwinkel (ökologische) Nachhaltigkeit
Bei jeder Bestattungsart gibt es aus Sicht der Nachhaltigkeit Vor- und Nachteile.
Auch wenn bei der Wahl der Bestattungsart der Wunsch der Verstorbenen oder der Angehörigen oft mehr im Fokus steht als der ökologische Fußabdruck, halten wir es für wichtig, die Aspekte der unterschiedlichen Bestattungsarten hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu benennen.
Die zuständigen Forstämter tragen dafür Sorge, dass die Bäume mindestens 99 Jahre bestehen bleiben. Sollte es zu Blitzeinschlägen, Sturmschäden oder Baumkrankheiten kommen, werden die Bäume kostenfrei ersetzt. Für die Betreibenden der Wälder steht die wirtschaftliche Nutzung von Holz an untergeortneter Stelle. Vorrangig geht es um die Pflege der Baumbestände, um diese für die späteren Generationen zu erhalten.
Neben dem Gedanken, die Bäume zu erhalten, trägt jeder Baum zur Kompensation der CO²-Emissionen unserer heutigen Gesellschaft bei. Somit liegt der Gedanke nahe, dass eine Entscheidung für eine Baumbestattung in einem FriedWald oder einem anderen Bestattungswald ebenfalls eine Entscheidung für eine besonders ökologisch nachhaltige Bestattung ist.
Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass vor der Beisetzung die verstorbene Person eingeäschert werden muss. Dementsprechend kommen Überführungsfahrten in ein Krematorium sowie zurück zum Bestattungsinstitut und anschließend in den jeweiligen Wald hinzu. Für unseren Wirkungsbereich in Bremen und umzu bedeutet dies, dass die nächsten Bestattungswälder zwischen 25 und 45 km vom Stadtzentrum in Bremen entfernt sind, sodass im Vergleich zu den Friedhöfen in Bremen längere Anfahrten anfallen.
Es entstehen also sowohl durch die Einäscherung als auch bei den zusätzlichen bzw. längeren Fahrten höhere CO²-Emissionen als bei einer Erdbestattung. Zu den bei Einäscherungen entstehenden Emissionen lesen Sie gerne mehr unter Feuerbestattung.